Impressum: Pflichtangaben, Tipps zur Erstellung & Muster

Per Definition stammt der Begriff des Impressums ursprünglich aus dem Presserecht, wurde aber mittlerweile für Websites und Onlineshops etabliert, die nicht im Bereich der Presse tätig sind. Hierbei werden bestimmte Angaben benötigt, z.b. die ladungsfähige Anschrift des Inhabers bzw. der Inhaberin, die Kontaktdaten (E-Mail, ggf. Telefon und Fax) und die Rechtsform des Unternehmens. Hintergrund ist, dass Nutzer:innen einer Website oder eines Onlineshops klar wissen sollen, mit wem sie es zu tun haben.

In diesem ausführlichen Guide geben wir dir alle Informationen, die du brauchst, um dein Impressum zu erstellen, klären wichtige Fragen zur Impressumspflicht und zeigen dir Beispiele und Muster.

Impressumspflicht: Wer benötigt ein Impressum?

Die Frage danach, wer überhaupt ein Impressum benötigt, lässt sich recht schnell beantworten: Bis auf wenige Ausnahmen unterliegen fast alle Webseiten der Impressumspflicht. Dies wird durch § 5 Digitale-Dienste-Gesetz geregelt (DDG) geregelt, das am 14. Mai 2024 in Kraft getreten ist und das Telemediengesetz (TMG) beerbt hat. Dort heißt es, dass alle "geschäftsmäßigen Online-Dienste" ein Impressum führen müssen. 

Du stellst dir womöglich die Frage, ob auch dein Webprojekt zu den "geschäftsmäßigen Online-Diensten" zählt. Dabei handelt es sich vor allem um folgende Webseitentypen:

• Onlineshops
• Unternehmenswebsites
• redaktionelle & journalistische Seiten
• Blogs
• Affiliate- und Werbewebseiten
• Social-Media-Kanäle
• Newsletter
• geschäftliche E-Mails (Link zum Impressum in der Signatur)

Lesetipp: Ob in der Herstellung, im (Online-)Handel oder auch im Import: Wenn du Verpackungen mit Ware befüllst, solltest du diese Neuerungen im Verpackungsgesetz kennen.

Fallbeispiel 1: Das Impressum für private Webseiten

Eine Ausnahme von der Impressumspflicht bilden laut § 18 MStV Webseiten, die ausschließlich privater Natur sind und persönlichen oder familiären Zwecken dienen. Da manchmal nicht klar abzugrenzen ist, wo eine private Seite beginnt und ab wann sich ein geschäftlicher und wirtschaftlicher Hintergrund abzeichnet, würden wir dir empfehlen, auch bei einer privaten Domain ein Impressum einzubinden.

Fallbeispiel 2: Das Impressum für Onlineshops

Anders als private Websites unterliegen Onlineshops ganz eindeutig der Impressumspflicht, da du als Unternehmer:in Waren und Dienstleistungen in Verkehr bringst. Ist das der Fall, muss deine Kundschaft jederzeit die Möglichkeit haben, mit dir in Kontakt zu treten. 

Fallbeispiel 3: Das Impressum in sozialen Medien

Bist du auch in den sozialen Netzwerken unternehmerisch tätig, etwa für das Social-Media-Marketing deines Onlineshops, muss dein Social-Media-Kanal ebenfalls über ein Impressum verfügen.

Anders sieht der Fall aus, wenn du dich ausschließlich privat in den sozialen Medien bewegst. In diesem Fall gilt die Impressumspflicht nicht. 

Pflichtangaben: Was muss 2024 im Impressum stehen?

Die Pflichtangaben für das Impressum sind im Digitale-Dienste-Gesetz aufgeführt und erläutert. Demnach dürfen folgende Angaben auf keinen Fall fehlen.

• Betreiber:in der Website: Gib den Namen deines Unternehmens an. Falls eine natürliche Person Betreiber bzw. Betreiberin der Seite ist, musst du hier Vor- und Nachname aufführen.   
• Anschrift: In dein Impressum gehört außerdem die vollständige, ladungsfähige Adresse bzw. der Sitz deines Unternehmens. Beachte dabei unbedingt, dass Postfächer nicht ausreichend sind!
• Vertretung des Unternehmens: Um der Impressumspflicht zu genügen, musst du darüber hinaus Angaben über die Vertretungsberechtigten machen, also über vertretungsberechtigte Gesellschafter:innen (gilt für GbR, OHG, Einzelunternehmer:innen), Geschäftsführer:innen (gilt für GmbHs) oder Vorstände (bei AGs). Auch Angaben zum Kapital können hierbei wichtig werden.    
• Identifikationsnummern: Sofern eine Umsatzsteueridentifikationsnummer bzw. Wirtschafts-Identifikationsnummer vergeben wurde, müssen diese im Impressum angeben werden.
• Kontaktmöglichkeiten: Wenn du dein Impressum erstellst, gehört die Angabe über Kontaktmöglichkeiten zur Pflichtangabe. Die E-Mail-Adresse ist dabei immer anzugeben. Zusätzlich muss mit der Telefon- oder Faxnummer oder einer elektronischen Abfragemaske noch ein weiteres Kommunikationsmittel angeboten werden.
• Aufsichtsbehörden: Als Makler:in, Steuerberater:in, Gastronom:in, Anwalt bzw. Anwältin etc. musst du außerdem deine zuständige Zulassungsbehörde mit Anschrift im Impressum aufführen.
• Registereintrag: Du hast einen Eintrag im Vereinsregister, Handelsregister, Partnerschaftsregister oder Genossenschaftsregister? Dann darfst du Angaben darüber, inklusive Registernummer, nicht vergessen. Auch wenn du einen Eintrag im Gewerberegister hast, könnte das laut einigen Expert:innen für dich notwendig werden. Solltest du aus dem Ausland agieren und in Deutschland aktiv sein, muss eine Angabe zum ausländischen Gesellschaftsregister und die Registernummer aufgeführt werden. 
• Freiberufler:innen: Freiberufler:innen müssen spezielle Angaben hinterlegen. Dazu zählen Informationen zu deiner Standeskammer, die Angabe der gesetzlichen Berufsbezeichnung, die Bezeichnung der berufsrechtlichen Regeln und wie diese zugänglich sind.
• Abwicklung & Liquidation: Im Falle der Abwicklung oder Liquidation haben Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien und Gesellschaften mit beschränkter Haftung eine Informationspflicht im Impressum.
• Streitbeilegung: Seit dem Urteil des Oberlandesgerichts München von 2016 gibt es eine Informationspflicht für die Online-Streitbeilegungs-Plattform der EU-Kommission. Diese Pflicht beinhaltet außerdem, dass im Impressum ein anklickbarer Link zu dieser Plattform zu finden sein muss.

Wie muss ein Impressum aussehen?

Die Gesetzgebung verlangt, dass ein Impressum "leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar" sein muss. Aus diesen Vorgaben lassen sich ein paar Tipps für die Platzierung und Ausgestaltung deines Impressums ableiten.

Platzierung im Footer: Um die direkte Erreichbarkeit und ständige Verfügbarkeit sicherzustellen, hat es sich etabliert, das Impressum im Footer einer Webseite zu platzieren. Das hat den Vorteil, dass es garantiert von jeder URL deiner Domain erreichbar ist, ohne dass dein Impressum vom eigentlichen Inhalt ablenkt. 

Übersetzungen: Wenn dein Onlineshop oder deine Webseite in verschiedenen Sprachen verfügbar ist, solltest du auch eine entsprechende Version deines Impressums für die jeweiligen Sprachen verfassen.

Leserlichkeit: Du solltest dein Impressum in einer ausreichend großen Schriftgröße (z. B. 16pt) einbinden und dafür sorgen, dass sich Vorder- und Hintergrund farblich stark genug voneinander abgrenzen. Zudem sollte dein Impressum als Text bzw. HTML und nicht als Grafik eingebunden sein. 

Impressum Vorlage